Historischen Viehversandhallen


SCHANZEN-HÖFE, Hamburg

© Jochen Stüber
Kategorie
Gewerbe
Baujahr
2012
Status
Fertiggestellt
BGF
8.750 m²
Bauherr
Fleischgroßmarkt Hamburg GmbH

GALERIE

Über das Projekt

Inmitten des belebten Stadtteils Schanze befinden sich die historischen Viehversandhallen, in welchen früher der Handel mit Kälbern und Schweinen stattgefunden hat. Lange Zeit wurden die Hallen nur noch teilweise als Lagerfläche genutzt und befanden sich durch Witterungseinflüsse und Graffiti in einem schlechten Zustand. Um die brachliegenden Viehversandhallen vor dem Zerfall und dem geplanten Abbruch zu bewahren wurden sie revitalisiert, modernisiert und für neue zeitgemäße Nutzungen wie Gastronomie, Gewerbe und Büroflächen umgebaut. Angetan von der alten Industriearchitektur wurde ein Konzept zur Erhaltung des Gebäudeensembles entwickelt. Im Zuge des ersten Bauabschnittes wurden diverse Um- und Anbauten der vergangenen Jahre auf die ursprüngliche Hallenstruktur zurückgebaut, um diese wieder erlebbar zu machen. Die ehemals miteinander verbundenen Hallen wurden voneinander getrennt und stehen wie im Ursprung wieder für sich. Um die 100 m lange und 60 m breite Halle zeitgemäß und durch mehrere abgeschlossene Mieteinheiten nutzbar zu machen, wurden zudem die mittleren beiden Hallenfelder der Sheddach-Konstruktion fast vollständig entfernt. Der auf diese Weise entstandene Innenhof ermöglicht eine großzügige Belichtung und Belüftung der einzelnen, nun 18 m tiefen Räume und schafft gleichzeitig einen Ort der Begegnung abseits des umliegenden pulsierenden Viertels. Die bestehende hölzerne Dachfläche wurde entfernt und das gusseiserne Fachwerk des Daches wurde aufwändig saniert. Zusammen mit dem Außenmauerwerk bildet es das Grundgerüst für den Wiederaufbau. In enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz wurden traditionelle Materialien gewählt, die in zeitgemäßer Bauweise verarbeitet wurden. Mit der Schaffung des Innenhofes wurde eine Neugestaltung der Hoffassaden notwendig. In Anlehnung an die bestehende Bausubstanz strukturieren sich die Fassaden durch Wandscheiben aus Klinkerstein. Mit der Wiederbelebung und der Nutzungsänderung der brachliegenden, kurz vor dem Abriss stehenden historischen Viehversandhallen erhielt das Schanzenviertel eine Aufwertung mit neuen Qualitäten. Neben der Bullerei von Tim Mälzer, der Ratsherrn-Brauerei und der Kaffee-Rösterei Elbgold fanden ein Musikkindergarten, eine Rahmenmanufaktur, ein Filmstudio, ein Fotostudio und eine Medienproduktion ihren Platz in den neuen Schanzen-Höfen. Die ursprüngliche Bausubstanz wurde erhalten und mit moderner, zeitgemäßer Architektur aufgewertet.